Mein Herz singt, wenn ich an die Cote d´Azur denke. Vielleicht, weil ich viele Sommer meiner Kindheit rund um St. Tropez und Port Grimaud verbracht habe, weil die Sprache wie Musik in meinen Ohren klingt und der Blick auf die Bucht Balsam für meine Seele ist.
Prairies de la mer
Es ist eine besondere Magie, die von dem beschaulichen Ort am Meer ausgeht, den ich zum Dreh- und Angelpunkt meiner einwöchigen Entdeckungstour gemacht habe: Die „Prairies de la mer“, ein Holzhüttendorf im polynesischen Stil.
Mit den Füßen im Sand starte ich hier in den Tag, mit den Füßen im Sand beende ich ihn. Ich schaue zu, wie die Sonne langsam am Horizont versinkt und alles in ein orange-rotes Licht taucht.
Niederländer, Franzosen und Deutsche machen gerne Urlaub in diesem Feriendorf, das noch 2 weitere Ableger am berühmten Strand von Pampelonne hat – das “Kontiki” und das “Toison d’ Or“, die alle zusammen zu den Riviera-Villages gehören. Während den Strand von Pampelonne mehr „Sehen und gesehen werden-Feeling“ umgibt, liegt das “Prairies de la mer” direkt neben der vom Architekten Francoise Spoerry im provenzialisch-mediterranen Stil entworfenen und ab 1966 entstandenen Lagunenstadt Port Grimaud.
Im “Prairies de la mer” gibt es neben dem meterlangen Sandstrand mit Wassersportangeboten eine großes Bootsrevier, ein Spa, ein Kids- und Teenieland, Läden und Supermärkte, wundervolle Cafés, Bars und Restaurants, eine Showbühne mit abendlichen Konzerten, Plätze für Tennis, Paddel und Volleyball, Fitnessbereich, Ponyclub und einen Fahrradverleih.
Sogar Haustiere sind in diesem freundlichen und fröhlichen Dorf herzlich willkommen.
Port Grimaud
Es ist der Lieblingsort meiner Kindheit, denn er ist klein, bunt, geschützt vor Wind und Wellen, wie Venedig von Wasser durchzogen und ein Traum für jedes Seglerherz. Denn seine Architektur bietet fast jedem der Bewohner einen Anlegesteg für ein Boot direkt vor der Tür.
Restaurants und Eisdielen, ein zwei Mal pro Woche stattfindender Markt auf dem Dorfplatz und viele kleine Shops laden zum Bummeln und Flanieren ein. Touristisch, ja ich gestehe! Aber touristisch mit Charme!
Vor allem am Abend und bei Nacht ist die Lagunenstadt mit ihren Brücken und Booten wirklich märchenhaft.
Grimaud
Vor den Toren Port Grimauds und auch direkt vom Feriendorf Prairies de la Mer aus, startet sechs Mal am Tag eine kleine Bahn ins nahe gelegene Bergdorf Grimaud und von dort auch wieder zurück.
Grimaud gilt als eines der schönsten Dörfer der Provence. Hier zu schlendern gibt Einblick in das französische Lebensgefühl. Vor allem die Lavendelfelder um das Dorf herum, die romanischen Kirchen und die Burgruine, die über dem Dorf thront, haben einen ganz eigenen Charme.
Ramatuelle
Wunderschön ursprünglich mit seinen gepflasterten und verwinkelten Gassen ist auch Ramatuelle.
Von diesem kleinen Ort nur ein paar Kilometer von Port Grimaud und St. Tropez entfernt, bietet sich ein atemberaubender Blick auf das Mittelmeer.
Von der Linde ausgehend kommt man durch einen Torbogen in den alten Teil der Stadt. Begrüßt wird man dort direkt von der wohl berühmtesten Patisserie vor Ort, dem Café “La Tarte Tropezienne”. Die berühmte wie ein übergroßer Berliner oder Krebbel aussehende Tarte Tropezienne ist ein „Muss“ und in jeder erdenklichen Geschmacksrichtung und Größe ein wahrer Genuss.
Der Morgen eignet sich besonders gut für die Entdeckungsrunde von Ramatuelle, denn gegen 11 Uhr sind die verwinkelten Gassen mit den pastellfarbenen Häusern noch menschenleer.
Plage de Pampelonne
Von Ramatuelle lohnt es sich, den Plage de Pampelonne anzufahren. Er schenkt wirklich karibisches Feeling mit seinem feinen weißen Sand und seinem türkisfarbenen Wasser.
Hier tummeln sich seit den 50er Jahren die Schönen und Reichen, aber auch alle anderen, die Sonne, Strand und Meer lieben.
Es ist einer der größten und beliebtesten Strände der Cote d´Azur mit seinen 5 Kilometern und man findet hier neben den Feriendörfern Kontiki und Toison d´Or bekannte Beachclubs wie den “Club 55“, der am Strand Sonnenliegen und Beachlife bietet, etwas weiter weg vom Meer unter Pinien aber auch schattige Stunden im Restaurant verspricht.
Auch wenn man es gar nicht vermuten mag, sind hier zur Mittagszeit noch Parkplätze wenige Gehminuten vom Strand entfernt frei. Der Parkplatz bei Des Barraques ist besonders zu empfehlen, denn er ist ganz in der Nähe von Nikki Beach und dem Verde Beach.
Der Besuch des Verde Beach stellt nicht nur für den Magen sondern auch fürs Auge einen Hochgenuss dar. Ein bisschen wie eine Filmkulisse erscheint es, wenn gegen halb 2 die Schönen und Reichen von den Booten und vom Land eintrudeln und dem ein oder anderen Kellner ein heimliches Augenrollen abringen, wenn die große Tafel zum vierten Mal umgedeckt oder um ein paar Zentimeter verschoben wird.
St. Tropez
Von Port Grimaud kommt man im Frühling und Herbst im 1-Stunden-Takt, im Sommer halbstündlich von der Capitainerie mit dem Boot nach St. Tropez.
Achtung, die Rückfahrt gestaltet sich weitaus schwieriger. In der prallen Hitze anzustehen und dann zu erleben, wie der Matrose das Boot als voll empfindet, lässt sich umgehen, wenn man für die Rückfahrt nicht den “vieux port” sonder direkt den neuen Hafen “Estacade” auswählt oder mit dem Auto einen der großen Parkplätze am neuen Hafen anfährt.
Gastronomisch und in Bezug auf die Vielfalt der Geschäfte bietet St. Tropez alles, was das Urlaubsherz begehrt. Auch der Markt mit seinen Blumen und den vielen handgemachten Produkten, Seifen, Holzschnitzereien und Esswaren ist ein Erlebnis.
Wenn auf dem Place de Lices nicht gerade Markt ist, wird unter den großen Platanen das bekannte französische Spiel Petanque gespielt und in den Restaurants rund um den Marktplatz herzhaft geschlemmt.
In der Rue Georges Clemenceau befindet sich auch eines der berühmten Cafés “La Tarte Tropezienne”. Nicht nur, dass die Kuchen ein Gedicht sind, dort habe ich mich als Kundin wirklich wie eine Königin gefühlt. Mit so viel Zeit, Geduld, Muße und Liebe wurde mir noch nie ein Kuchen eingepackt und ich danke noch heute für diese große Geste der Wertschätzung!
Auch wenn man weiß, dass die Restaurants am Hafen oft touristische Fallen sind, das kleine italienische Eckrestaurant “Sicilia” in der ersten Linie am Hafen ist zauberhaft und die Pizza megalecker!
Aber natürlich warten, wenn man den Hügel erklimmt, viele weitere wundervolle gastronomische Erlebnisse auf die St-Tropez-Besucher.
Parachute
Ein Highlight im wahrsten Sinne sind die Parachute-Flüge im Golf von St. Tropez. Direkt am Strand von Port Grimaud vor dem Club Prairies de la mer, werden bei Riviera Water Sports neben vielen anderen Wassersportaktivitäten Einzel-, Tandem- oder auch Flüge zu dritt angeboten.
Ein Schlauchboot bringt alle Mutigen direkt zum Parachute-Boot, von dem aus man dann, ausgestattet mit Go-Pro am Selfie -Stick in die Luft hinaufgelassen und nach etwas mehr als 15 Minuten in schwindelerregender Höhe, 100 Meter werden das schon sein, sanft direkt auf die hintere Plattform des Bootes zurückgezogen wird.
Einfach atemberaubend!
Die weißen Boote so klein wie Stecknadelköpfe mitten im Blau des Meeres zu sehen und den Blick über die Hügel rund um den Golf gleiten zu lassen, hatte wirklich etwas Unvergessliches.
Au revoir!
Ich war schon so oft an der Cote d´Azur, auf einem Campingplatz am Wasser, im Hotel oder in Clubanlagen, doch eines ist völlig sicher:
Ich werde noch sehr oft an diesen besonderen Ort zurückkommen, denn hier erklingt für mich die Melodie des Glücks.