Du hast keine Erfahrung mit der Erstellung und Bearbeitung von Videos? Mach dir keine Sorgen!
Wie alles andere auch, ist es ein Lernprozess – ähnlich wie beim Fotografieren. Egal, wie viel Erfahrung du beim Filmen und Schneiden hast, jeder muss irgendwo anfangen.
Hier sind einige Tipps für den Anfang:
Bevor du gehst…
Bevor du deine Reise antrittst, solltest du dir ein Konzept überlegen, das du festhalten/aufschreiben solltest, und es skizzieren. Je nachdem, wie gut du dein Reiseziel recherchiert hast, wirst du wahrscheinlich schon vor Ort wissen, was dich erwartet. Das wird dir helfen, einen groben Überblick darüber zu bekommen, was du einfangen willst, auf welche Besonderheiten du dich konzentrieren willst und welche Stimmung du erzeugen und festhalten willst.
Wenn du Musik verwendest: Eine Sache, die ich besonders hilfreich finde, ist es, eine gute Playlist zusammenzustellen, bevor ich auf Reisen gehe. Für mich persönlich ist Musik einer der Haupteinflüsse in meinen Videos. Oftmals wird die Musikauswahl jedoch erst nach der Reise während des Bearbeitungsprozesses getroffen. Mehr über die Musikauswahl erfährst du im Abschnitt Bearbeitungsprozess weiter unten.
Dreharbeiten vor Ort
- Plane deine Aufnahme
Auch wenn es viele Dinge gibt, die du spontan filmen wirst, solltest du dir ein Grundgerüst zurechtlegen, das wir bereits besprochen haben. Plane deine Aufnahmen entsprechend, damit du deine Geschichte einfangen und erzählen kannst. Überlege dir, aus welchem Blickwinkel du die Aufnahme machen willst, welche Stimmung du vermitteln willst (ist es Humor? Euphorie? Melancholie? Ehrfurcht?). Mache Schnappschüsse von deiner Umgebung, die deinem Publikum zeigen, wie dein Tag aussieht. Wenn du Voice-Overs verwendest, überlege dir einige Dinge, die du bei der Beobachtung und Teilnahme an deinen Reisen erwähnen möchtest. Denke daran, dass es sich um eine “Minutentour” handelt. Je mehr Aufnahmen du machst und je mehr Blickwinkel du einbeziehst, desto abgerundeter und umfassender wird dein Video wirken. Außerdem hast du mit zusätzlichem Filmmaterial viel mehr Möglichkeiten zur Bearbeitung. Versuche schon während des Filmens, deine Aufnahmen in der richtigen Reihenfolge zu planen und aufzunehmen. Das wird dir beim Schneiden deines Videos sehr helfen, da es dann viel einfacher ist, dein Material zusammenzufügen.
- Halte die Kamera so ruhig wie möglich
Viele merken das erst, wenn sie von ihrer Reise zurückkommen, aber die kleinste Erschütterung oder das kleinste Schwanken der Kamera kann auf einer großen Leinwand zur “Reisekrankheit” führen. Anstatt im Gehen zu filmen, solltest du versuchen, mit ruhiger Hand Standbilder zu machen und dein Motiv mit einem langsamen Zoom zu fokussieren. Und halte die Standbilder lange genug. Du kannst sie hinterher immer noch Kürzen. Wenn du zum Beispiel jemanden aufnimmst, laufe vor ihm her und lass ihn an dir vorbeilaufen, während du die Aufnahme langsam schwenkst. Trotzdem solltest du es nicht übertreiben. Nichts ist optisch unangenehmer als ein übermäßiges Heranzoomen und schnelles Schwenken. Besser ist eine Bewegung im Film, als zu viel Bewegung beim Filmen. Wenn du dein Material aufnimmst, überlege dir eine einheitliche Vorgehensweise und halte dich daran.
- Überwinde deine Kamerascheu!
Wenn du mit einem Freund oder von dir selbst Tourmaterial zusammenstellst, überwinde deine Schüchternheit! Das ist deine Tour! Wenn du dich vor der Kamera unwohl fühlst, ist das die Reaktion deiner Psyche auf etwas Unbekanntes – und das macht sie unruhig. Ich stelle mir die Kamerascheue eher wie eine Eisschicht vor, die mir den Weg versperrt. Was machen wir also mit diesem Hindernis? Wir brechen das Eis mit einem Vorschlaghammer namens “deine Persönlichkeit”.’
Erstens, RELAX. Wenn dies dein erstes Video vor der Kamera ist, wirst du ein paar Probefilmaufnahmen brauchen – so dass du dich dabei mit und mit vor der Linse wohler fühlst. Wenn du in die Kamera sprichst, tu so, als würdest du jemandem etwas beschreiben, den du gut kennst. Setze eine angemessene Körpersprache ein, um deine Botschaft und deinen Enthusiasmus zu vermitteln, und stecke deine Hände NICHT in die Taschen. Das ist ein klares Zeichen dafür, dass du dich unwohl fühlst. Am wichtigsten ist, dass du einfach du selbst bist. Aber solltest du auch deine Gestik reduzieren, weil si sonst im Film störend und aufgesetzt wirkt.
Der Bearbeitungsprozess
Zu diesem Zeitpunkt hast du das Grundgerüst deines Films zusammen mit dem Filmmaterial. Jetzt kommt der spaßige Teil: der Schnitt!
Trimm das Fett
Als Erstes setzt du dich hin, schaust dir dein gesamtes Filmmaterial an und schneidest “das Fett weg” – das unerwünschte, unnötige und schlecht gedrehte Material aus deinem Videoreel. Je mehr du herausschneiden kannst, desto einfacher wird dein Video zu bearbeiten sein..
(Re)Musikauswahl beachten
Nach deiner Reise hast du vielleicht eine andere Vorstellung davon, welche Art von Erlebnis du vermitteln möchtest. Musik kann dabei eine große Hilfe sein. Vielleicht hast du schon einige Ideen aus der Playlist, die wir vorhin besprochen haben. Wenn nicht, kein Problem. Der einfachste Weg, deine Musik auszuwählen, ist, deine Auswahl auf 5 Möglichkeiten einzugrenzen und dir gleichzeitig das Filmmaterial anzuhören/anzusehen. Ich gehe mein Material durch und achte dabei auf die Stimmung und die Emotionen, die die Musik vermittelt. Ich ertappe mich oft dabei, dass ich den Song, den ich in meinem Video verwenden möchte, die ganze Zeit über singe, wenn ich an einem Ort bin.
Erzähl deine Geschichte
Jetzt hast du alles, was du brauchst, um dein Filmmaterial in ein hervorragendes Reisevideo zu verwandeln. Überlege dir Dinge wie Übergänge zwischen den Szenen, Bilder, Spezialeffekte und Sprecher, die dir helfen, deine Geschichte zu erzählen. Du hast zwar ein Grundgerüst und ein Gesamtkonzept, aber es gibt kein festes Schema – mach also das, was du für richtig hältst. Schließlich ist dies deine Minuten Tour.
Kamera / Software-Empfehlungen
“Welche Art von Kamera sollte ich verwenden??”
Es wäre zwar schön, wenn wir uns alle so etwas leisten könnten, aber das ist ziemlich unrealistisch. Ob du es glaubst oder nicht, Point-and-Shoot-Kameras (ich bleibe bei Canon und Nikon) und Smartphones (iPhone, Android, Samsung) machen qualitativ hochwertige HD-Aufnahmen, die für diese Art von Tour genau richtig sind. Auch Spiegelreflexkameras sind hervorragend, da GoPro Kameras sind für Action und Abenteuer. Achte darauf, dass du deine Videos mit einer Bildrate von etwa 30 fps aufnimmst (je höher, desto besser für Effekte wie Zeitlupe usw.). Wenn du in der Welt der Videografie vorankommst und deine Bearbeitungsfähigkeiten besser werden, solltest du vielleicht in einen Camcorder oder eine Spiegelreflexkamera (Canon oder Nikon sind immer Gewinner) mit Videofunktion investieren.
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“Welche Videobearbeitungssoftware empfiehlt sich?”
Leider habe ich keine guten Erfahrungen mit kostenloser Videobearbeitungssoftware gemacht. Die meisten davon sind in der Regel an Testphasen gebunden, haben keine Funktionen, die du kaufen musst, und hinterlassen störende Wasserzeichen auf dem Material, in dessen Bearbeitung du gerade Schweiß und Blut investiert hast. Die gute Nachricht ist, dass du dir zwei hervorragende (wenn nicht sogar zwei der besten) Videobearbeitungsprogramme für unter 100 US-Dollar leisten kannst.
- iMovie
Für eingefleischte Mac-Befürworter (einschließlich meiner Wenigkeit), iMovie ist ein guter Startpunkt. iMovie ist Teil des iLife Softwarepakets. Die meisten meiner Videos, die ich erstelle, werden mit iMovie bearbeitet. Der Bearbeitungsprozess in iMovie ist ziemlich schnell vertraut und die Funktionen sind hervorragend. Mit iMovie kannst du tolle Übergänge erstellen, ein Storyboard überwachen und erstellen, Spezialeffekte und Übergänge mit einem Klick erstellen usw. Ich empfehle iMovie ’11 jedem, der einen Mac hat und ganz neu in diesem Prozess ist.
- Adobe Premiere Elements
Verfügbar für Mac und PC, bietet Adobe Premier Elements eine robuste Plattform, mit der du deine Fotos und Videos zu bemerkenswerten Reisefilmen organisieren und bearbeiten kannst. Während Apple einige hervorragende Tools für Fotos und Videos anbietet, ist Adobe Premiere der nächste Schritt nach oben – es bietet dir viel mehr technische Bearbeitungsmöglichkeiten als iMovie und ist schnell zu erlernen.